Mein heutiger Artikel fängt mit einer Parabel aus dem – sehr empfehlenswerten – Buch „The Millionaire Fastlane: Crack The Code To Wealth and Live Rich for a Lifetime“ von MJ deMarco an:
Ein Pharao hatte zwei Neffen, Azur und Chuma, beide 18 Jahre alt. Er beauftragte beide mit dem Bau einer Pyramide zu Ehren Ägyptens, wobei jeder der beiden seine Pyramide alleine bauen musste. Zur Fertigstellung der Pyramiden würde er sie dann zu Königen machen. Sie könnten sich danach dann zur Ruhe setzen und in unermesslichem Reichtum leben.
Während Azur sich sofort an die Arbeit machte, seine Pyramide zu bauen, zog sich Chuma in sein Zimmer zurück und wurde fortan nicht mehr gesehen. Azur hingegen schleppte einen großen Steinblock nach dem anderen an und nach einem Jahr hatte er sein Fundament fertig. Da er auf Chuma’s Bauland immer noch nichts sah, beschloss er, ihn zu besuchen.
Als er in Chuma’s Haus kam, sah er ihn an einer seltsamen Maschine basteln, die aussah, als würde sie zum Foltern von Menschen verwendet. Azur fragte Chuma, warum er nicht an seiner Pyramide baute, woraufhin Chuma antwortete: „Lass mich alleine, ich baue meine Pyramide“.
Ein weiteres Jahr verging. Azur hatte sein Fundament verstärkt und fing mit der zweiten Ebene der Pyramide an. Allerdings kam er jetzt körperlich an seine Grenze und holte sich Rat und Training bei Bennu, Ägyptens stärkstem Mann. Doch trotz des Trainings schaffte Azur nur einen Stein pro Monat. Er schätzte die gesamte Bauzeit jetzt auf 30 Jahre.
Nach dem dritten Jahr war Azur gerade bei seiner Baustelle als er ein lautes Geräusch hörte. Als er in die Richtung blickte, sah er Chuma mit einer großen, turmähnlichen Konstruktion aus Rädern und Förderbändern anrollen.
Innerhalb von Minuten begann Chuma mit seiner seltsamen Maschine einen Stein nach dem anderen zu holen und zusammenzusetzen. Er hatte sein Fundament bereits nach einer Woche fertig. Nach 40 Tagen hatte er bereits so viel fertig, wie Azur nach 3 Jahren.
Nach weiteren 5 Jahren war Chuma, jetzt 26 Jahre alt, fertig mit seiner Pyramide. Er wurde vom Pharao zum König ernannt und erhielt die versprochenen Reichtümer.
Azur hingegen starb an einem Herzinfarkt, als er an der 12. Ebene baute.
Worum geht es in dieser Parabel?
Es geht im Prinzip darum, seine Zeit höher zu bewerten. Es geht um Produktivität. Während für Azur der Pyramidenbau ein Job war, sah Chuma in ihm ein System.
Er sah seine Aufgabe nicht primär in der Fertigstellung der Pyramide, sondern in der Entwicklung und dem Bau eines Werkzeuges, das die Fertigstellung vereinfacht. Seine Maschine hatte einen Leverage-Effekt, mit dem er Zeit einsparte. Auch wenn er mit dem eigentlichen Bau erst drei Jahre nach seinem Bruder anfing, stellte Chuma seine Pyramide bereits nach weiteren fünf Jahren, also insgesamt acht Jahren fertig.
Wenn Du vorhast, nicht immer für andere zu arbeiten, sondern für Dein eigenes Weiterkommen, dann musst Du Dich ebenfalls von der Vorstellung trennen, Zeit gegen Geld einzutauschen.
Als Angestellter oder auch als Freiberufler kannst Du es vielleicht zu ein wenig Wohlstand bringen, und selbstverständlich gibt es auch Rechtsanwälte oder Steuerberater, die einige tausend Euro Stundensatz in Rechnung stellen. Alles richtig. Trotzdem tauschen auch diese Menschen Zeit gegen Geld. Auf einer höheren Ebene, aber das ändert nichts am Prinzip.
Richtige Unternehmer haben immer einen Blick für das System. Hinter jedem Produkt, hinter jeder Dienstleistung, hinter jedem Angebot auf dem Markt steckt auch immer ein System. Dieses System gilt es zu verstehen und umzusetzen.
Wenn Du als Unternehmer tätig werden willst, musst Du vom Konsumentendenken überwechseln zum Produzentendenken. Egal, ob es eine neue Erfindung ist, der Vertrieb eines physischen Produktes, das Anbieten einer Dienstleistung oder die Erstellung und der Vertrieb eines digitalen Produktes. Als Unternehmer, selbst wenn Du nur verkaufen solltest, bist Du in der Produzentenrolle.
Das ist nicht einfach. Trotzdem bietet gerade das Internet ungeahnte Möglichkeiten. Auch heute noch. Die Märkte sind noch lange nicht gesättigt. Alles entwickelt sich weiter. Das Gute daran ist, dass es mehr Konsumenten als Produzenten gibt und daher die Konsumenten immer auf der Suche nach den Produzenten sind.
Wenn Du als Unternehmer etwas völlig Neues bietest, oder wenn Du bereits vorhandenes in besserer Qualität umsetzt, dann musst Du Deinen Markt nicht suchen, sondern Dein Markt wird Dich finden.
Dieser Artikel soll Dich ermutigen, Deine Nische zu finden und loszulegen.
Wenn Du diesen Blog liest, dann hast Du sicher schon einige gute Ideen in Deinem Kopf. Bringe sie zunächst zu Papier. Experimentiere damit. Mache daraus ein System. Und dann bringe es auf den Markt. Tausche Deine Zeit nicht mehr länger gegen Geld.
Investiere Deine Zeit in Dein eigenes Projekt.
Wenn Du noch als Angestellter arbeitest, investiere mal ein Jahr lang eine Stunde täglich und on Top noch einen Jahresurlaub. Das sind dann ca. 500-600 Stunden Deiner Zeit. Das ist für jeden machbar und Du wirst sehen, wie viel Du in einem Jahr schaffen kannst.
Zum Vergleich: Diesen Blog aufzusetzen und die ersten drei Artikel zu schreiben, hat mich keine 5 Stunden gekostet.
In Kürze
Ohne Plan loszulegen bringt nichts. Planen ist gut. Deine Zeit sollte immer im Fokus stehen. Der Zeitfaktor ist entscheidend. Ein Gewinn an Zeit ist auch ein Gewinn an Geld. Tausche nicht länger Zeit gegen Geld. Tausche stattdessen Job gegen System.