Eine berechtigte Frage. Zumal wir hier über eine kostbare Investition von Zeit und Geld reden.
Bevor Du loslegst, solltest Du einige Überlegungen anstellen.
- Zielsetzung
Das Erlernen einer Fremdsprache ist immer auch mit einem Ziel verknüpft. Das kann beruflich oder privat sein.
Beruflich musst Du unterscheiden, ob Du die Sprache primär zu Deinem Beruf machen willst oder ob sie Dich nur beruflich unterstützen soll.
Also die Frage, ob Du Übersetzer oder Dolmetscher in dieser Sprache werden willst oder bspw. in ihr publizieren möchtest. Dann wäre die Sprache Dein Beruf.
Oder ob Du vielleicht nur neue Kunden in dieser Sprache gewinnen möchtest. Dann würde Dich die Sprache beruflich unterstützen.
Privat kann es die unterschiedlichsten Ziele geben.
Ob es nur ein rudimentärer Wortschatz für Deinen nächsten Urlaub ist, Deine geplante Auswanderung oder weil Du vielleicht Freunde in einem Land hast, in dem die Sprache gesprochen wird.
- Affinität
Du lernst eine Sprache leichter, wenn Du eine Affinität zu Land, Leuten und Kultur hast.
Es wird sehr schwer für Dich werden, Spanisch zu lernen, wenn Du Spanier und Latinos nicht leiden kannst, Du kein kulturelles Interesse mitbringst und auch sonst nichts mit Spanien und Mittel- oder Südamerika am Hut hast.
Über kurz oder lang fehlt dann einfach die Motivation.
- Verbreitungsgrad
Nischensprachen, die nur von wenigen Millionen Menschen gesprochen werden, die vielleicht auch noch super Englisch können, bringen Dir relativ wenig. Ich denke da an Dänisch.
Es sei denn, Du willst diese Sprache wirklich zu Deinem Beruf machen und kannst damit dann auch Geld verdienen.
Wenn Du Dir die Mühe machst und täglich an Deinen Fremdsprachenkenntnissen arbeitest, dann achte vorher auf den Verbreitungsgrad.
So wirst Du später nicht enttäuscht.
- Schwierigkeitsgrad
Auch hier solltest Du realistisch bleiben.
Andere Schriftzeichen, tonale Sprachen, komplizierte Grammatikregeln. All diese Dinge können in einer neuen Sprache auf Dich warten und zum Showstopper werden.
Als besonders schwierige Zielsprachen für Deutschsprachige gelten asiatische Sprachen (wegen der Schriftzeichen und der Tonale), slawische Sprachen und auch Sprachen, die sich isoliert entwickelten. Finnisch oder Ungarisch wären solche Beispiele.
Englisch und die skandinavischen Sprachen sind für uns hingegen leicht zu lernen, da sie eine große Nähe zur deutschen Sprache haben.
Auch mit romanischen Sprachen wie Spanisch, Französisch, Portugiesisch oder Rumänisch teilen wir uns viele Wortstämme. Sie sind ebenfalls relativ leicht für einen Deutschsprachigen zu erlernen.
Solltest Du Latein in der Schule als Fach belegt haben, hast Du beim Erlernen romanischer Sprachen sicher Vorteile.
- Frauen, Gesellschaft, Wetter, Lebensplanung
Diese Punkte sind eng verknüpft mit Deiner beruflichen und privaten Zielsetzung. Wenn Du ein wenig auf meinem Blog gelesen hast, dann weiß Du ja, dass ich die derzeitige gesellschaftliche Entwicklung in Westeuropa skeptisch betrachte.
Leider sind Feminismus und gesellschaftliche Degeneration weltweit am Vormarsch. Dein Ziel kann es höchstens sein, dieser Entwicklung aus dem Weg zu gehen, um die negativen Auswirkungen für Dich auszublenden oder zu verzögern.
Auch das miese deutsche Winterwetter und Deine generelle Lebensplanung können für Deine Entscheidung wichtig sein, welche Sprache Du lernen möchtest. Wenn Du ein Problem mit Kälte hast, sind Russland und FSU-Staaten wohl eher nichts für Dich. Die Sommer sind dort noch kürzer und die Temperaturen im Winter noch kälter.
Ebenfall ein Anreiz kann es sein, wenn Du lieber mit attraktiven, femininen Frauen zusammen sein möchtest, als mit westlichen Frauen.
Dann bieten sich Spanisch und Russisch als Zielsprache an. Dies gilt auch für die südostasiatischen Sprachen. Wobei hier sicher Indonesisch und Malaysisch etwas leichter zu lernen sind als bspw. Thai oder Tagalog.
In Kürze
Alleine Englisch und Spanisch verleihen Dir schon sprachliche „Superpower“, da Du mit ihnen einen Großteil des Globus abdeckst.
Auch mit Französisch, Arabisch, Russisch oder Chinesisch deckst Du große Bereiche auf der Weltkarte ab.
Wichtig ist, dass Du mit Deiner Sprachauswahl zufrieden bist, die Sprache dann auch in der Praxis verwendest und der Ertrag letzlich den Aufwand rechtfertigt.
Perfektionismus ist beim Sprachenlernen nicht zielführend. Wichtig ist die Praxis und Fehler sind gut. Denn aus Fehlern lernst Du.