Das Thema meiner heutigen Filmtipps sind deutsche Buddy-Movies.
Also Filme, in denen zwei oder mehrere gute Freunde zusammen Probleme lösen. Oft finden diese Männer erst im Lauf der Story zueinander. Und nicht selten starten sie als Zwangsgemeinschaft.
Auch wenn Du als rationaler, maskuliner Mann in allen Bereichen Deines Lebens selbstständig bist, brauchst Du ein paar gute Freunde.
Nicht nur, um sich gegenseitig zu helfen. Sondern auch um konstruktive Kritik zu erhalten. Und neue Anregungen.
Und hier sind sie, meine Filmtipps des Monats:
Filmtipp Nr. 1: Die Musterknaben Teil 1-3 (1997-2003)
Der Plot: Die „Musterknaben“ Jürgen Docker (Jürgen Tarrach) und Oliver Dretzke (Oliver Korittke) sind die Super-Bullen aus Köln-Porz. Mit einem finsteren „Büro“ im Keller des Polizeipräsidiums und ohne vernünftigem Dienstwagen. Ein richtiger Parkplatz fehlt auch.
Doch sie spielen das Blatt, das sie haben und machen sich mit ihren bescheidenen Mitteln auf Verbrecherjagd.
Im ersten Teil müssen sie fürs LKA Düsseldorf aus einem Wohnmobil heraus eine Dealer-Wohnung observieren. Sie observieren dabei leider nur den Vordereingang. Und merken erst etwas spät, dass es da noch einen Hintereingang gibt.
Sophie von Kessel macht sich im zweiten Teil als Boulevard-Journalistin an die Musterknaben ran. Denn sie hat den Tipp bekommen, dass Phil Collins auf seiner Europa-Tournee in einen Kölner Puff einkehren will. Deshalb überredet sie die Musterknaben zu einer kleinen Razzia, um an Bildmaterial heranzukommen.
Und im dritten Teil ist ein indischer Maharadscha zu Besuch in Deutschland. Leider drohen Terroristen mit einem Anschlag auf ihn. Weil Docker dem Maharadscha ähnlich sieht, soll er ihn im Auftrag des LKA Düsseldorf doubeln. Mit allen Nebenwirkungen.
Filmtipp Nr. 2: Lammbock (2001)
Der Plot: Jura-Student Stefan (Lucas Gregorowicz) und Rumhänger Kai (Moritz Bleibtreu) sind die Inhaber des Würzburger Pizza-Lieferservice „Lammbock“.
Neben der üblichen Funghi und Margerita haben sie auch die „Gourmet-Pizza“ auf der Karte. Und die „Gourmet“ ist der absolute Renner. Denn unter die Scheibe Salami in der Mitte packen sie eine ordentliche Platte Cannabis aus ihrem Premium-Eigenanbau. Natürlich fein in Alufolie verpackt.
Die Umsätze schießen durch die Decke. Doch Ungemach droht. Blattläuse auf der Plantage, ein verdeckter Ermittler und eigene, gelegentliche Blackouts von ihrem Super-Stoff „Zero Zero“.
„Lammbock ist auch in den Nebenrollen exquisit besetzt. Alexandra Neldel als geiles Partyluder, Wotan Wilke Möhring als ständig zugedröhnter Kiffer mit Tourette-Syndrom im Wohnmobil, Elmar Wepper als Stefan’s Vater und örtlicher Strafrichter und Cristof Wackernagel als kiffender Polizeiausbilder.
Filmtipp Nr. 3: Lommbock (2017)
Der Plot: 15 Jahre nach „Lammbock“. Stefan ist nach seinem Jura-Studium abgehauen nach Dubai. Dort will er, mittlerweile als Anwalt etabliert, mit der Kohle seines Schwiegervaters in spe eine Rooftop-Bar eröffnen.
Weil er für seine Hochzeit mit seiner Dubai-Kontrollfreak-Zicke noch Papiere braucht, kehrt er zurück nach Würzburg. Böser Fehler. Denn sein alter Kumpel Kai, mittlerweile Inhaber des Asia-Food-Lieferservice „Lommbock“, verführt ihn zu einer Runde Dope. Und Ex-Party-Luder Alexandra Neldel zu einer Runde Sex.
Das Problem: Jetzt kann Stefan nicht einfach zurück nach Dubai. Wegen der Drogentests der Einwanderungsbehörde dort. Doch die erfahrenen Buddies lösen am Ende auch ihr Urintest-Problem.
Filmtipp Nr. 4: Tschick (2016)
Der Plot: Der 14-jährige Schüler Maik (Tristan Göbel) bekommt einen neuen Mitschüler: Den Russlanddeutschen Andrej Tschichatschow, genannt „Tschick“ (Anand Batbileg). Seine Hobbies: Ladas klauen und Wodka saufen. Da reihert er auch schon mal vor versammelter Klasse auf die Schulbank.
Die beiden Milieugeschädigten erkennen schnell, dass sie das perfekte Duo sind: Psycho und Assi selig vereint. Deshalb fahren sie auch mit einem geklauten Lada Niva in die Schulferien. Richtung Walachei. Denn dort lebt der Opa von Tschick.
Da ich bisher alle Fatih Akin-Filme gesehen habe und die meisten davon gut fand, konnte ich auch „Tschick“ nicht widerstehen. „Stand by me“ als Roadmovie auf Dope durch das sommerliche Ostdeutschland.
In Kürze
Interessante Stories, Dialogwitz und die passende Chemie. Das alles macht einen guten Buddy-Movie aus.